Digital meets Klima – Der Zukunftstag im Branchenzentrum

Am 21. Juni 2022 fand der Zukunftstag im Branchenzentrum für Ausbau und Fassade in Rutesheim statt. Der Titel „Digital meets Klima“ verrät es bereits, die beiden aktuellen Themen Digitalisierung und Klimaschutz wurden im Veranstaltungsprogramm vereint.

So fand am Vormittag die Abschlussveranstaltung des Projektes „DigiGAAB – Digital unterstützter Gesundheits- und Arbeitsschutz im Arbeitsprozess Bau – Mehr Sicherheit durch Partizipation“, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), statt, gefolgt von einem Marktplatz zu den Themen Digitalisierung und Energieeffizienz für Netzwerk, Kontakte und Lösungen am frühen Nachmittag. Im Anschluss daran ging es im „Klimateil“ der Veranstaltung um die Themen Klimaschutz, Energieeinsparung und Ressourcenschonung. Abgerundet wurde das Programm durch eine Vernissage am Abend mit der Eröffnung der neuen Kunstausstellung in der Reihe „Kunst im Zentrum“.

Die Abschlussveranstaltung des Projektes „DigiGAAB“ wurde vom Projektleiter Dr. Roland Falk moderiert, die Begrüßung übernahm Achim Sieker vom BMAS, der das Projekt aus der Sicht des Fördermittelgebers beschrieb. Das Thema des BMAS seit ein paar Jahren sei die Digitalisierung der Arbeitswelt, deshalb freue es Herrn Sieker vor allem, dass DigiGAAB die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Digitalisierung zusammenbringen konnte. Entstanden seien tolle Ergebnisse, zielführende Ansätze und viele Unterstützungsangebote, die auch nach Projektende weiterhin den Betrieben bundesweit zur Verfügung stehen.

Nach der Begrüßung kamen die beteiligten Partnerbetriebe zu Wort, Unternehmerinnen und Unternehmer ließen die Teilnehmenden an ihren Erfahrungen bei der Einführung und Nutzung von digitalen Hilfsmitteln im Stuckateurbetrieb teilhaben. Den Anfang machte Marcel Sauer von der Firma Sauer in Epfenbach, per Video berichtete er über Vision und Wirklichkeit zum Thema „Papierloses Büro“. Hermann Blattner von der Firma Gröber aus Stuttgart beschrieb die Themen Zeiterfassung, Dokumentenmanagement sowie nützliche Schnittstellen mit den Branchenprogrammen WinWorker und Meistertask sowie den Einsatz von BGSicher als Hilfsmittel für die Gefährdungsbeurteilung. Den digitalen Mitarbeiterauftrag mit Tagesbericht und Stundeneingabe stellte Bernd Friedrich von der Firma Friedrich in Bad Reichenhall vor. Manuel Keicher von der Firma Keicher in Heilbronn erzählte von seinen Erfahrungen mit der Software Craftnote sowie im Umgang mit der „GefährungsAPP“. Um das Thema Interne Kommunikation mit der Standardsoftware Microsoft Sharepoint ging es beim Vortrag von Marco Strittmatter von der Firma Soyez in Ilsfeld. Zum Abschluss erläuterte Petra Besemer von der Firma Besemer in Kohlberg den Umstieg des Betriebes auf die Branchensoftware WinWorker und ging dabei vor allem auf die dafür notwendigen Kennzahlen für die Kalkulation ein.

Im zweiten Teil der Abschlussveranstaltung ging es um den im Projekt entwickelten und ausgestatteten Experimentierraum. Thomas Nothacker vom Fachverband SAF in Rutesheim beschrieb den Mehrwert und Nutzen für Unternehmer*innen und Mitarbeiter*innen beim Besuch des Experimentierraums. Verschiedene digitale Lösungen können dort – auch über das Projektende hinaus – kennengelernt und selbst ausprobiert werden.

Auch in der Überbetrieblichen Ausbildung in Leonberg ist ein Experimentierraum entstanden. Im Aufbau befindet sich aktuell ein Lehr- und Lernsystem (LLS), das den Auszubildenden Unterrichtsblöcke und deren Aufgaben digital zur Verfügung stellt. Im Projekt „DigiGAAB“ wurde dem LLS ein Assistenzsystem, die ArbeitsBox, angedockt, die die Auszubildenden mit Zugriff über die neue App „AuFBau“ offline in den Werkstätten in Leonberg und Rutesheim nutzen können. Darin integriert wurde auch das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wie die ArbeitsBox in der ÜBA zum Einsatz kommt, beschrieb Ausbildungsmeister Gerhard Fischer zusammen mit vier Ausbaumanager*innen aus dem ersten Lehrjahr.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte Frank Gericke vom Fachverband SAF in Rutesheim. Er klärte das „Wirrwarr“ bei der Preis-Kalkulation auf und ging auf die richtigen Kalkulationsgrundlagen und auf die notwendigen Kennzahlen für die Preisfindung ein. Eine Software kann nur so gut kalkulieren, wie die eingegebenen Vorgabewerte und Kennzahlen sind. Diese müssen vom Unternehmen richtig ermittelt und eingepflegt werden.

Im Anschluss an die Workshops und Vorträge konnten die Teilnehmer*innen in unserem Technikgebäude an zahlreichen Ständen erleben, was in den Bereichen Digitalisierung und Energieeffizienz aktuell bereits möglich ist und auch einen Blick auf die zukünftigen Entwicklungen werfen.

Bei den Ausstellenden war von neuer Maschinentechnik über Soft- und Hardwarelösungen bis hin zu innovativen Heiz-/Kühl- und Lüftungstechniken alles vertreten. Die Initiative “Das-Handwerk-Digital“ stellte sein Dienstleistungsangebot für Handwerksbetriebe vor, eine branchenorientierte Digitalberatung zu ausgesuchten Themen und Lösungen für das Handwerk. Präsentiert wurde zudem die BGSicher-App “Die digitale Fachkraft für Arbeitssicherheit*”, mit der Handwerksbetriebe ohne Vorbereitung und Fachwissen in wenigen Minuten ihre Arbeitssicherheits-Struktur erstellen können. Selbstverständlich war auch ein Besuch im „Experimentierraum“ sowie der Ausbildungswerkstatt möglich. Abgerundet wurde das ganze durch eine Live-Vorführung durch unsere Auszubildenden am digitalen Schneidetisch mithilfe der digitalen ArbeitsBox.

Nahtlos ging das Programm dann mit der Begrüßung durch unseren 1. Vorsitzenden Rainer König weiter. Mit kurzen Vorträgen zu den Projekten „KomZet Energiefassade“ und „Klimaschutz-Offensive“ sowie aktuellen Informationen zu Fördermöglichkeiten bei der Gebäudesanierung wurden die Teilnehmenden auf die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit, Entsorgung Verpackung, graue Energie – worauf kommt es bei Baustoffen künftig an?“ eingestimmt.

Es diskutierten: Gerhard Wellert (Knauf Gips KG), Markus Kelzenberg (DGNB e.V.) sowie Rainer König (Stuckateur König GmbH) und Marcel Sauer (Kurt Sauer GmbH) Moderation: Frank Hettler (Zukunft Altbau)

Passend zum Zukunftstag eröffnete Herr Rainer König nach der Podiumsdiskussion die neue Kunstaustellung im Branchenzentrum unter dem Motto: „Symbiozän“ von Gert Riel.

„Mit dem Material reden, es antwortet bestimmt“, ist ein Leitsatz von Gert Riel. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens beschäftigt er sich mit Metall. Er entwickelt seine Skulpturen ganz aus den Bedingungen und Möglichkeiten des Materials heraus. Sie basieren auf seiner Vertrautheit mit dem Werkstoff, auf seiner Erfahrung hinsichtlich dessen Verhaltens. In seinen neuesten Arbeiten, die im Branchenzentrum zu sehen sind, setzt er Stahlplatten mit Synthetik-Seilen oder – Gurten unter Spannung. Etwa eine zwei Meter hohe und vier Meter lange Stahlplatte kommt durch ein diagonal an ihren Rändern befestigtes und gespanntes Seil aus dem Lot, verdreht sich, lagert nur noch an zwei Stellen auf und erscheint plötzlich erstaunlich leicht.

Der Ausklang des ersten Zukunftstags fand bei perfektem Wetter in gemütlicher Grillatmosphäre im Innenhof des Branchenzentrums statt.
Winworker
Moser Mosaik
Stucki ESUS
Open Handwerk
Baufaktura
Contura Sander&Dol
Craftnote
Filitime
Memomeister
Digiplan
Würth-Cloud
DOC BOX
Time Control
Capmo
Konica Minolta, Workplace Hub – Andreas Paulitsch
Büro Profis Laupheim, DOCBOX – Florian Schwarzenbach
Clever Group, „Das-Handwerk-Digital“ – Boris Simon
BGsicher, Arbeitssicherheitsmanagement – Markus Jungtow
V4Heat (Vitrulan) – Thorsten Dieges (Flächenheizung elektrisch)
Lofec GmbH – Jürgen Schneider (Flächenheizung elektrisch)
GeoClimaDesign AG – Antje Vargas (Flächenheizung Wasserführend, Kapillarmatten)
Bosch Powertools GmbH – Joachim Egeler (Elektrowerkzeuge)
Meltem GmbH – Klaus-Dieter Fuhlert (Lüftungsanlagen)
Siegenia – Andreas Bohl (Lüftungsanlagen)
Knauf – Kai Niehausmeier (VHF)
Sto – Mathias Oechsler (VHF)
DAW alsecco – Thomas Nürnberger/Thomas Kiel (VHF)

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