Schon in den neunziger Jahren war zu erkennen, dass die Nutzung von digitalen Werkzeugen im handwerklichen Betrieb drei Stufen der Veränderungen auslöst.

In der ersten Stufe erhielten Menschen über das Netz schneller bessere Informationen über Gegenstände, Geräte und Räume.
In einer zweiten Stufe führte die praktische Anwendung von Software zum Wandel des Austausches von Worten und Bildern zwischen Menschen. Es änderte sich die Kommunikation. In der dritten Stufe begannen die Neuerungen der verbindlichen Geschäftsvorgänge. Man konnte nunmehr bestellen, elektronisch planen, online überweisen, elektronisch signieren. Diese rechtsverbindliche Nutzung bezeichnete man früh als Transaktion.
Doch in dieser dritten Stufe der Digitalisierung zeigt sich noch etwas anderes. In den vergangenen zwei Jahrzehnten etablierten sich elektronische Plattformen, über die vor allem Waren bestellt und geliefert werden konnten. Dieser elektronische Handel (E-Commerce) ist auf dem Weg, sich rasch zu häuten. Nicht mehr nur Materialien werden in Kürze online zur Verfügung stehen. Es ist zu erkennen, dass große Anbieter von Plattformen auch komplette Dienstleistungen – wie auch Handwerksdienstleistungen – per Mausklick bereitstellen wollen. Ein solcher Schritt wird die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Betriebe bedrängen.

Welf Schröter, Leiter des Netzwerkes „Forum Soziale Technikgestaltung“ hat deshalb im Projekt DigiGAAB ein neues innovatives Strategiekonzept vorgeschlagen, das er „Vorausschauende Regionalisierung“ nennt. Es geht darum, mit Hilfe neuester, sogenannter „intelligenter“ Technologien auf regionaler Plattform Aufträge und Wertschöpfung in der Region zu halten. Eine Abwanderung von Umsätzen über internationale Plattformen würde auch die Städte und Gemeinden um ihre Gewerbesteuereinnahmen bringen. Die Antwort auf diese Vorgänge könnte lauten: Handwerk, Lieferanten, Kommunen, Klimaschutz, Verbraucher werden aktiv. Vorausschauend. Regional. Transaktiv. Netzwerkartig. Umgehend.